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Geschichte

Vorläufer des Bezirksverbandes Telfs war der am 12. Juni 1910 in Telfs gegründete „Erste Oberinntaler Musikbund“, dem die Musikkapellen Rietz, Telfs, Pfaffenhofen, Oberhofen, Flaurling und Zirl angehört haben. Erster Obmann des Musikbundes war Johann Neuner, Kapellmeister in Pfaffenhofen und zum ersten Bundeskapellmeister wurde der Telfer Kapellmeister Alois Pöham gewählt.

johann neuner
Johann Neuner
alois poeham
Alois Pöham

Nach dem 1. Weltkrieg

… gab es sogar zwei Verbände, einerseits den bereits bestehenden „Ersten Oberinntaler Musikbund“, der 1923 mit denselben 6 Musikkapellen wieder aktiviert wurde, und andererseits den viel größeren „Musikbund Harmonie Oberinntal“, dem bei der Gründung am 10. April 1924 in Imst 17 Musikkapellen zwischen Imsterberg im Westen und Oberperfuß im Osten beitraten. In den folgenden Jahren schlossen sich dem Musikbund Harmonie Oberinntal weitere 13 Musikkapellen an, u.a. alle Kapellen des Stanzertales bis nach St.Anton/Arlberg und sogar Nauders im südwestlichen Eck Tirols. Diese weiträumige Streuung verursachte unweigerlich immer wieder große organisatorische Schwierigkeiten. Auch die wiederholten Versuche des Zusammenschlusses mit dem „Ersten Oberinntaler Musikbund“ erzeugten einige Spannungen. Wie in vielen Bereichen des öffentlichen Lebens führte der Anschluss Österreichs an Hitler-Deutschland 1938/39 zur Auflösung beider Bünde und alle Musikkapellen wurden dem Tiroler Standschützenverband angeschlossen.

josef strigl
Josef Strigl

Nach dem 2. Weltkrieg

… wurde dann auf Anregung des damaligen Flaurlinger Kapellmeisters Josef Strigl am 5. März 1950 beim Brückenwirt in Hatting der „Bezirksverband Telfs“ unter Anwesenheit der Vertreter von den Musikkapellen Telfs, Flaurling, Hatting, Inzing, Zirl und Ranggen aus der Taufe gehoben. Erster Bezirksobmann wurde der Initiator Josef Strigl, sein Stellvertreter Josef Lindacher aus Telfs. Zum ersten Bezirkskapellmeister wählte man den Inzinger Kapellmeister Hermann Oberthanner, der bereits 1924 treibende Kraft bei der Gründung des Musikbundes Harmonie und dann vor dem Krieg deren letzter Bundeskapellmeister war. Kassier wurde Anton Krug aus Hatting und das Amt des Schriftführers übernahm Albuin Zotz aus Flaurling.

Die Kapellen Mieming, Wildermieming, Rietz, Pfaffenhofen, Oberhofen und Oberperfuß traten dann ebenfalls dem neugegründeten Verband bei, wobei sich Oberperfuß bereits 1953 und Rietz 1961 den Nachbarverbänden anschlossen. Durch den Beitritt der Musikkapellen Pettnau (1961), Oberinntaler Jugendkapelle (1974-85), Polling (1980) und Obsteig (1998, Wechsel vom Bezirk Imst) erreichte der Bezirksverband Telfs die heutige Größe von 13 Musikkapellen. Der momentane Stand (31.12.2023) an aktiven Musikantinnen und Musikanten einschließlich Stabführer und Marketenderinnen beträgt 677, davon sind 618 aktive Musiker; das ergibt einen Schnitt von fast 48 Musiker pro Musikkapelle. Von den 677 Mitgliedern sind 308 jünger als 31 Jahre (= 46%) bzw. 237 Mädchen (= 35%).

hermann oberthanner
Hermann Oberthanner

50 Jahre Bezirksverband

Diese Diashow wurde für den Festakt 50 Jahre Bezirksverband Telfs der Tiroler Blasmusikkapellen am 02.12.2000 im Rathaussaal Telfs zusammengestellt. Die Unterlagen wurden zur Verfügung gestellt von

Bezirksobmänner

Nach Josef Strigl war Alois Wett aus Zirl von 1953-67 Bezirksobmann, der für diese 14 verdienstvollen Jahre zum Ehrenbezirksobmann ernannt wurde. Dem Pettnauer Kapellmeister Fritz Bieler folgte 1969 Karl Oberthanner (Inzing) in dieses Amt, das er dann 15 Jahre ausübte und dafür ebenfalls mit dem Ehrenbezirksobmann geehrt wurde. Oberthanner gehörte auch dem Vorstand des Landesverbandes der Tiroler Blasmusikkapellen an und leitete diesen von 1983-95 als Geschäftsführer. 1985 übernahm Richard Hold (Flaurling) das Amt des Bezirksobmannes. In diese Zeit wurden vom damaligen Schriftführer Bruno Haselwanter (Pettnau) eigene Statuten ausgearbeitet und 1988 wurde der Bezirksverband Telfs als eigener Verein von der Vereinsbehörde anerkannt. 1990 folgte dann der bisherige Stellvertreter Roland Mair (Pfaffenhofen) als Bezirksobmann nach. Unter Mair wurden viele neue Impulse im Bezirksverband gesetzt, wie z.B. CD-Aufnahme mit allen 12 Bezirkskapellen, Bezirkschronik in Buchform, Bezirksalmblasen, Tag der Jugend beim Bezirksmusikfest, Einführung des „Bürgerschillings“ (finanzielle Unterstützung durch die 13 Gemeinden), Homepage, Logo, fünfmalige Organisation eines Bezirksblasorchesters, Kameradschaftsausflüge. Mair, der 2005 zum Landesverbandsgeschäftsführer bestellt wurde, wurde 2006 von Bruno Haselwanter (Pettnau) als Bezirksobmann abgelöst, der zuvor 20 Jahre Bezirksschriftführer war. Als Auszeichnung für diese 16 sehr erfolgreichen Jahre wurde Roland Mair zum Ehrenbezirksobmann ernannt.

Bezirkskapellmeister

Hermann Oberthanner leitete 17 Jahre lang als Bezirkskapellmeister mit viel Umsicht und Energie den Bezirksverband. Mit der Ernennung zum Ehrenbezirkskapellmeister wurden seine Verdienste entsprechend gewürdigt. Ihm folgten 1967 Ernst Neuner (Zirl) und 1976 Ernst Pöham (Telfs). Der bisherige Bezirksschriftführer Arnold Breitfuss aus Pettnau, der damals Kapellmeister in Pfaffenhofen und Oberhofen war, übernahm dann 1982 das Amt des Bezirkskapellmeisters und gleichzeitig auch die neu geschaffene Funktion des Bezirksstabführers. Breitfuss, der auch als Komponist sehr erfolgreich gewirkt hat und auch heute noch viele Werke für die Blasmusik schreibt, hat in seiner Schaffenszeit die musikalische Entwicklung im Bezirksverband ganz wesentlich beeinflusst. Aus seinen unzähligen Kompositionen dürfen 3 Beispiele erwähnt werden: 1972 widmete Breitfuss den Marsch „Tiroler Musikanten“ allen Musikanten des Bezirksverbandes Telfs und schrieb am Schluss seiner Werkbeschreibung: „Möge uns dieser Marsch ein Ansporn für unsere Blasmusik im Musikbezirk Telfs sein und uns die kleinen Auseinandersetzungen und Probleme unserer Zeit ein kleinwenig vergessen lassen!“ Auch die beliebte und häufig gespielte „Musikantenmesse“ und der im Jahr 2000 zum 50-Jahr-Jubiläum des Bezirksverbandes gewidmete und vom Bezirksblasorchester uraufgeführte Konzertmarsch „Marche Jubilé“ seien an dieser Stelle besonders hervorgehoben. Für seine Verdienste wurde Arnold Breitfuss 1990 das Bezirksehrenzeichen verliehen und im selben Jahr wurde er auch zum Bezirksehrenkapellmeister ernannt. 1990 hat Dipl.Ing. Hubert Maizner (Ranggen) diese Aufgabe übernommen und 2002 an Andreas Sappl (Telfs) übergeben. Für diese 12 verdienstvollen Jahre wurde Maizner ebenfalls zum Ehrenbezirkskapellmeister ernannt. 2008 wurde dann Alois Kranebitter aus Mieming zum Bezirkskapellmeister gewählt, der zu diesem Zeitpunkt die MK Wildermieming, anschließend die MK Flaurling und ab Juli 2022 wieder die MK Wildermieming als Kapellmeister leitete.

Bezirksjugendreferenten

Um die Jugendausbildung im Bezirksverband zu verbessern – damals gab es ja noch keine Musikschulen mit dem heutigen Angebot und dieser Qualität – wurde 1970 der damalige Obmann des Musikvereins Zirl und Leiter der vereinseigenen Musikschule Franz Heiß zum ersten Bezirksjugendreferenten gewählt. Heiß leistete damals wahre Pionierarbeit. Heute ist es kaum mehr vorstellbar, dass der Bezirksjugendreferent damals ein halbes Jahr vor der Prüfung an jedem Samstag-Nachmittag den Musikschülern das theoretische Wissen für die Erlangung des Jungmusikerleistungsabzeichens zu vermitteln und die gesamte Prüfung selbst auch noch zu organisieren hatte. Diese Arbeit wird heute von den Musikschulen durchgeführt. Unter seiner Ära wurde auch die „Oberinntaler Jugendkapelle“ gegründet, die vom damaligen Trompetenlehrer Rudolf Korp geleitet wurde und sich aus Jungmusikanten fast aller Bezirkskapellen zusammensetzte. Leider löste sich diese Jugendkapelle 1985 wieder auf. Für seine Verdienste erhielt Heiß 1990 das Bezirksehrenzeichen. 1985 wurde Josef Krug – damals Obmann und etwas später Kapellmeister der MK Pettnau – zum Jugendreferenten gewählt. Er führte 14 Jahre lang dieses wichtige Amt mit viel Umsicht und Engagement. In dieser Zeit wurde zur Unterstützung der Arbeit des Jugendreferenten ein Jugendbeirat gebildet, der dann 2002 durch die Installierung des Jugendreferent-Stellvertreters abgelöst wurde. Seine Tätigkeit wurde 1999 ebenfalls mit der Verleihung des Bezirksehrenzeichens gewürdigt. 1999 folgte ihm Andreas Fischer (Mieming) nach, der bis 2002 und nach Sonja Heiß (Telfs) dieses Amt von 2005 bis 2008 wieder bekleidete. Fischer übergab sein Amt dann an die junge Posaunistin Simone Witting (Telfs), die mit sehr viel Engagement diese Funktion ausübte. Im Feber 2013 wurde der Musiklehrer Florian Trenkwalder (Oberhofen) mit den überaus wichtigen Aufgaben des Bezirksjugendreferenten betraut. Nach einer kurzen Funktionsübernahme (Feber bis Dez. 2017) durch die Flötistin und Musiklehrerin, Anna Waldhart (Pfaffenhofen), und einer über ein Jahr andauernden Kandidatensuche wurde der junge Hornist Pascal Geyr (Hatting) im Jänner 2019 zum Bezirksjugendreferenten gewählt. 2023 übernahm Matthjis Spiss (Telfs) die Funktion des Bezirksjugendreferenten.

Bezirksvorstände