1778 werden das erste Mal Musikanten in Zirl urkundlich erwähnt, doch erst 1822 kam es laut Überlieferung zur Gründung einer »Musikbande«, die noch im selben Jahr eine einheitliche Uniform erhielt. 1848 kam Kaiser Ferdinand zu einem überraschenden Kurzbesuch nach Zirl und die Musikkapelle begrüßte ihn mit der Volkshymne. Auch bei den Festlichkeiten in Innsbruck konzertierten die Zirler zu Ehren des hohen Gastes. 1860 übernahm der Lehrer Franz A. Rangger die musikalische Leitung der Musikkapelle bis zum Jahre 1904! In seiner Zeit erreichte die Kapelle eine Spielstärke von 18 Mann und auch die heute noch getragene Nationaltracht wurde damals eingeführt. 1893 spielten die Zirler auf dem Berg Isel bei den Feierlichkeiten zur Enthüllung des Andreas-Hofer-Denkmals. Beim Großbrand im Jahre 1908 verlor die Musikkapelle einen Großteil der Trachten und Instrumente, die durch Sammelaktionen wieder ersetzt werden konnten. Der musikbegeisterte Franz Tiefenbrunner schenkte 1926 der Musikkapelle unter der Bedingung, bei seinem Begräbnis auszurücken, einen Bauplatz für ihr Probelokal. 1928 übernahm Hans Sailer die Kapelle und brachte vielen jungen Musikern das Notenlesen bei. In seiner Zeit herrschte eine musikalische Hochblüte in Zirl. Nach dem Krieg wurde fleißig wiederaufgebaut und unter der Leitung des Kapellmeisters und späteren Ehrenkapellmeisters Ernst Neuner viele Konzerte im In- und Ausland gegeben. Anfang der 1970er Jahre kamen die ersten Musikantinnen zur Kapelle. Ein großer Erfolg war die Teilnahme an der Musikolympiade 1981 in Kerkrade (NL). Von 2001 bis 2024 wurde der Musikverein Zirl musikalisch von Albert Schwarzmann geleitet. In seine Zeit fallen viele Preise bei Wertungsspielen in Stufe D, zwei CD-Aufnahmen und drei Teilnahmen bei den Innsbrucker Promenadenkonzerten. Kontinuierliche Jugendarbeit spiegelt sich im vereinseigenen Jugendorchester wider. Seit April 2024 ist der Zirler Trompeter und Landesmusikschul-Leiter von Völs-Kematen, Raimund Walder, Kapellmeister in Zirl.